Die Zusammenarbeit von Sebastian Netta, Yvonne Franke und Helmut Feldmann hat einen Ideenwettbewerb gewonnen, der von der Kulturellen Bildung und Teilhabe im Kulturbüro der Stadt Oldenburg ausgelobt wurde. Das Kunstprojekt Kammerkultur, das im Rahmen des Wettbewerbs umgesetzt wurde, legt den Fokus auf die künstlerische Auseinandersetzung mit verborgenen Räumen durch die Aufzeichnung von 360-Grad-Videos mit Spatial Audio. Das Ziel ist es, den Betrachter zum aktiven Teil des Kunstwerks zu machen und ihm die Möglichkeit zu geben, den Raum und die Geschehnisse individuell zu erfassen und zu begreifen. Das Projekt hat bereits beeindruckende Aufnahmen mit Oldenburger Künstlern in verschiedenen Räumen umgesetzt und dabei auf eine künstliche Veränderung der Aufnahmen verzichtet. Ein weiteres Projekt mit dem Titel "Muttererde" stellt ein Triptychon in den Fokus, das der Oldenburger Künstler Helmut Feldmann bereits 2001 geschaffen hat. Das Werk beschäftigt sich mit den Feldpostbriefen seines Großvaters Johann Feldhoff aus dem 2. Weltkrieg in Russland. Das Kunstwerk zeigt den Menschen in seiner unverhüllten Gestalt, aus Erde kommend und wieder zu Erde werdend. In diesem Projekt wurde das Triptychon im Südwest-Turm der St.-Lamberti-Kirche in Oldenburg in einem geheimen Raum ausgestellt, der nicht öffentlich zugänglich ist. Der Schauspieler Jo Schmitt liest die Feldpostbriefe vor, die während des Krieges im September 1942 an die Lieben zu Hause geschrieben wurden. Die Briefe wurden von Johann Feldhoff verfasst und per Feldpost an die Familie versendet. Die Wirkung des Turms verstärkt die Ausweglosigkeit, in der sich damals wie heute Menschen im Krieg befinden. Durch die Umsetzung wird die Ausweglosigkeit greifbarer und fühlbarer gemacht, indem die Kunst versucht, die Ausnahmesituation und die damit verbundenen Gefühle und Zustände teilweise zu vermitteln. Insgesamt sind die Projekte von Sebastian Netta, Yvonne Franke und Helmut Feldmann beeindruckende Beispiele für die künstlerische Auseinandersetzung mit Räumen und Geschichte. Die Verwendung neuer Technologien, wie 360-Grad-Videos mit Spatial Audio, ermöglicht es dem Betrachter, den Raum und die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln zu erfassen und dabei ein realistisches Gefühl für die Situation zu bekommen. Die Projekte zeigen, wie Kunst in der Lage ist, komplexe Themen aufzugreifen und dem Betrachter neue Perspektiven zu eröffnen. Hier der ganze Beitrag auf unserer Seite mit mehr Infos und DetailsDieses Video ist mit 360 Grad Technologie aufgenommen. Klicken Sie dazu auf das Youtube Icon und drehen Sie sich mit Sound und Schauspieler und übernehmen Sie die Regie!
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AuthorSebastian Netta Archiv
Januar 2024
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